PRO BAHN - Ihr Fahrgastverband

Archiv 2002

16.12.2002

Pressemitteilung

Kahlschlag bei den Fahrkartenausgaben

DB schließt 3 von 7 Fahrkartenausgaben im Landkreis Hildesheim

Ohne Vorankündigung hat die Deutsche Bahn die Fahrkartenausgaben Bodenburg, Groß Düngen und Hoheneggelsen mit Wirkung vom 14.12.2002 geschlossen. Noch am 10. Oktober hatte der Pressesprecher der DB in der HAZ versichert, mit Einführung des neuen Preissystems am 15.12.2002 würden keine Fahrkartenausgaben geschlossen werden.

"Das Gegenteil ist jetzt der Fall. Gab es bisher noch 7 Fahrkartenausgaben, bleiben den Einwohnern von Kreis und Stadt Hildesheim nun nur noch die Fahrkartenausgaben in Hildesheim, Emmerke, Elze und Alfeld. In Elze wurden erst kürzlich die Öffnungszeiten eingeschränkt", berichtet Björn Gryschka vom Fahrgastverband Pro Bahn. "Für die Fahrgäste bedeutet die Schließung der Fahrkartenausgaben längere Wege. Reisebüros sind vielfach keine Alternative, weil sie gar nicht vorhanden sind, Gebühren nehmen oder am frühen Morgen noch nicht geöffnet haben."

Gerade jetzt, wo der Beratungsbedarf der Fahrgäste durch das neue Preissystem sprunghaft zugenommen hat, wird der Service abgebaut. Wie können die zahlreichen Fragen der Kunden zu den neuen Preisen und den neuen Zugbindungen so beantwortet werden? "Seit mehreren Wochen beobachten wir im Hildesheimer Reisezentrum die Kundenschlangen, die inzwischen selbst an ganz gewöhnlichen Werktagen bis in die Bahnhofshalle hineinreichen. Selbst wenn alle 5 Schalter geöffnet sind, geht es nicht so recht vorwärts", sagt Gryschka, "in dieser Situation den Service weiter abzubauen, ist äußerst fahrgastunfreundlich."

Unverständlich ist die Entscheidung der DB auch deshalb, weil gerade in Bodenburg, Groß Düngen und Hoheneggelsen durch die Schließung der Schalter kein Personal gespart wird. "Ein einziger DB-Mitarbeiter hat dort bisher die Weichen gestellt und in den Zugpausen Fahrkarten verkauft und Kunden beraten", erläutert Gryschka, "dieses Konzept hat seit 30 Jahren funktioniert. Wenn der Fahrkartenverkauf eingestellt wird, bleibt der Mitarbeiter trotzdem weiter im Bahnhof, denn die Weichen müssen ja immer noch gestellt werden. Er darf nur keine Fahrkarten mehr verkaufen und keine Auskünfte mehr geben."


29.10.2002

Pressemitteilung

Ausschreibung von Lammetal- und Weserbahn: Herzlichen Glückwunsch der Eurobahn!

Wie heute bekannt wurde, ist Gewinner der Ausschreibung des Nahverkehrs auf der Lammetalbahn Hildesheim - Bodenburg und der Weserbahn Hildesheim - Löhne die Bietergemeinschaft "Eurobahn" mit Sitz in Bielefeld. Björn Gryschka vom Fahrgastverband Pro Bahn gratuliert dem künftigen Betreiber: "Mit der Eurobahn bekommen die Fahrgäste im Landkreis Hildesheim ein erfahrenes Bahnunternehmen für das Projekt Lammetalbahn und den Verkehr in Richtung Hameln - Westfalen." Seit dem Jahr 2000 betreibt die Eurobahn rund um Bielefeld erfolgreich 2 Nahverkehrsstrecken mit modernen Triebwagen.

Talent der eurobahn
Die Eurobahn im Einsatz in Westfalen.

Von der Leistungsfähigkeit des Bahnunternehmens konnten sich Bockenemer Kommunalpolitiker und weitere Teilnehmer auf einer von Pro Bahn bereits im August organisierten Besuchsfahrt zur Eurobahn überzeugen. "Die Fahrtteilnehmer waren damals besonders vom Komfort der Eurobahn-Triebwagen angetan, Klimaanlage, bequeme Sitze, breite Türen und ruhige Fahrweise", erinnert sich Gryschka.
Bis zum 14. Dezember 2003 besteht nun noch genügend Zeit, die Übernahme des Verkehrs gründlich vorzubereiten. Die Triebwagen werden derzeit bei der Firma Alstom in Salzgitter gebaut, die neuen Bahnsteige im Bad Salzdetfurther Stadtgebiet werden im nächsten Frühjahr errichtet. "Wir sind optimistisch, dass sich der neue Bahnbetreiber der Herausforderungen im kommenden Jahr und in den vorgesehenen 8 Betriebsjahren mit Schwung annehmen wird und viele jetzige und künftige Fahrgäste von einer neuen Reisequalität auf der Schiene überzeugen wird. "
"Es geht aufwärts mit dem Nahverkehr im Landkreis, wir freuen uns auf das neue "Bahngesicht" im Hildesheimer Hauptbahnhof."


20.10.2002

Zeitz - ein unterirdisches Erlebnis

An mehreren Fahrtterminen nahmen fast 200 Teilnehmer die Gelegenheit wahr, mit der Pro Bahn-Reiseleitung einen Ausflug in die alte Bischofsstadt Zeitz zu unternehmen. Zwar galt es bei An- und Abreise mit planmäßigen Zügen einige Hindernisse zu überwinden, aber letztlich erreichten alle Fahrgäste wie vorgesehen ihr Ziel.
Die Fahrgäste aus Alfeld mussten zwischen Ellrich und Nordhausen den Schienenersatzverkehr nutzen, weil seit Anfang Oktober die Strecke Ellrich - Woffleben endlich saniert wird. Pro Bahn gelang es, mit der DB einen zusätzlichen SEV-Bus auszuhandeln, der auf der Rückfahrt einen Anschluss nach Northeim überhaupt erst ermöglichte.
Auch sonst war die DB recht kooperativ. Von Hildesheim bis Halle wurde der planmäßig solo fahrende Pendolino auf Wunsch von Pro Bahn um eine Einheit verstärkt, ab Halberstadt wurde gar ein drittes Fahrzeug beigestellt. Auf dem Rückweg wartete ein Anschluss in Halle auf die leicht verspätete Reisegruppe nicht, dafür durfte ohne Aufpreis mit dem Intercity, der ab Magdeburg planmäßig genutzt worden wäre, gefahren werden. Auch die Burgenlandbahn stellte durch Einsatz eines zusätzlichen LVTs sicher, dass alle Fahrgäste einen Sitzplatz erhielten.
So nahmen die Fahrgäste nur gute Eindrücke von der Fahrt mit. Auch Zeitz erwies sich als attraktives Ziel, denn die aus dem Mittelalter stammenden Kelleranlagen, die sich unter einigen Häuserblöcken hindurchziehen, sind sehr sehenswert. Die Führer wußten darüber interessante Geschichten zu erzählen

Schienenbus in Deuben Zeitz Stadtführung
Anreise mit der Burgenlandbahn Ankunft in Zeitz Auf dem Weg in den Untergrund

14.10.2002

Pressemitteilung

Neue Bahnpreise bergen auch für Hildesheim Überraschungen

Die Bahnfahrer im Landkreis Hildesheim haben es ab Dezember 2002 schwierig, zu ähnlichen Preisen wie bisher innerhalb der näheren Umgebung mit der Bahn zu fahren. "Zwar wirbt die Bahn damit, dass Bahnfahren für viele günstig werde. Das gilt aber in der Regel nur für Entfernungen über 180 km - eine Distanz, die bei Bahnfahrten in der Region, z. B. zum Einkaufen nach Hannover, zum Besuch in Hildesheim, zur Fahrt zur Berufsschule nie erreicht wird", so Björn Gryschka von Pro Bahn.
Auf diesen Distanzen stehen überdies nur Nahverkehrszüge zur Verfügung, bei denen als Ermäßigung für Einzelreisende lediglich die neue Bahncard mit nur noch 25 statt 50 Prozent in Frage kommt. Sämtliche sogenannte "Plan&Spar-Angebote", die zusätzliche Ermäßigungen bis 40 % bieten, setzen die abschnittsweise Nutzung von Fernzügen voraus.
"Vorteile auf den üblichen Alltagsfahrten sind also nicht in Sicht, für Nutzer der bisherigen Bahncard hingegen stehen sogar massive Preiserhöhungen von 50 % ins Haus", so Björn Gryschka weiter. Die Rückfahrt von Hildesheim nach Hannover etwa verteuert sich für diesen Personenkreis von 5,50 Euro auf 8,25 Euro. "Da tröstet es auch nicht, dass der Kauf der neuen Bahncard um 80 Euro günstiger ist - denn bereits nach rund 25 Fahrten im Jahr im Hildesheimer Nahbereich ist diese Ersparnis aufgezehrt."
Besonders hart trifft es Alfelder, die bisher manchmal mit dem Interregio nach Hannover fahren. Die Verbindung wird neu als Intercity in derselben Fahrzeit wie der Interregio angeboten - einfache Fahrt 11,20 statt 6,60 Euro, mit neuer/alter Bahncard 7,40 statt 3,30 Euro. Dieser Preis kann durch verbindliche Vorbuchung um maximal 10 % gesenkt werden.
Aus Sicht von Pro Bahn kann nur die baldige Einführung eines Verkehrsverbundes im Landkreis Hildesheim die Lösung sein. "In einem Verkehrsverbund ist der Fahrgast unabhängig von den Nahverkehrspreisen einzelner Unternehmen wie hier der DB AG. Die Fahrkarte gilt für alle Nahverkehrsmittel, ob Bus oder Bahn."
Gryschka rät den Fahrgästen, noch bis 14. Dezember 2002 eine alte "BahnCard 50" zu erwerben. Diese gilt dann noch ein volles Jahr - "eine Zeit, in der es möglicherweise weitere Entwicklungen geben wird, seien es Nachbesserungen seitens der DB AG oder die Einführung eines Verbundtarifes im Landkreis."


19.08.2002

Desinteresse von DB Regio an Lammetal- und Weserbahn unverständlich

DB-Triebwagen in Bad Salzdetfurth
Nur noch bis zum 14.12.2003: Die DB zieht sich aus Lamme- und Wesertal zurück.

Überrascht reagiert Pro Bahn auf die Einschätzung der DB Regio (DB-Presse-Information 53/02), ein unternehmerischer Gestaltungsspielraum bei der Ausschreibung der Lammetal- und Weserbahn sei nicht vorhanden. "Wir erkennen gerade im Gegenteil die Chance, mit einem neuen Image durch moderne Fahrzeuge und neue Haltepunkte zusätzliche Fahrgäste für die Bahn zu gewinnen. Das kann insbesondere durch Angebote im Freizeitverkehr gelingen, die touristische Ziele mit einbinden", so Björn Gryschka von Pro Bahn.
Diese Einschätzung teilen offenbar auch mindestens 6 andere Eisenbahnverkehrsunternehmen, die sich lt. Landesnahverkehrsgesellschaft für den Betrieb der beiden Strecken interessieren. Darunter auch ein Konsortium aus Niedersachsenbahn (OHE und EVB), Hamburger Hochbahn und dem Regionalverkehr Hildesheim, dem bisherigen Betreiber der künftig aufzugebenden Buslinie Hildesheim - Bad Salzdetfurth. "Gerade in der Verbindung einer regionalen Eisenbahn mit einem örtlichen Busunternehmen liegen Synergien in Wartung und Personaleinsatz, die unternehmerische Spielräume eröffnen."
Bis zur Übergabe an den neuen Betreiber in rund 16 Monaten erwartet Pro Bahn von DB Regio eine ordnungsgemäße und sorgfältige Betriebsführung. "Häufige Zugausfälle wegen etwas Frost und Schneefall wie im Januar 2002 dürfen sich nicht wiederholen", so Björn Gryschka, "schließlich zahlen schon heute Fahrgäste und auch Landesnahverkehrsgesellschaft gutes Geld an den derzeitigen Betreiber DB Regio."


11.08.2002

Pressemitteilung

Neuer Triebwagen beeindruckt durch Komfort

Am vergangenen Samstag hatte der Fahrgastverband Pro Bahn die RuBS-Leser zu einer Fachexkursion zur Eurobahn nach Lemgo/Westfalen eingeladen. 25 Teilnehmer aus Bockenem, Bornum, Wehrstedt und Bad Salzdetfurth nutzten die Gelegenheit, sich aus erster Hand über das zu informieren, was ab Dezember 2003 Alltag im Lammetal sein soll.

Triebwagen der eurobahn
Moderner Nahverkehr in Lemgo.

Brigitta Laumann und Rosemarie Opiella von der Bockenemer AWO gefiel besonders die Überdachung des kombinierten Bus-/Bahnsteiges. Denn bei Ankunft der Reisegruppe in Lemgo regnete es heftig, trotzdem erreichten alle trockenen Fußes den Zug. Wichtig dann der Schritt vom Bahnsteig in den Zug: Alle Teilnehmer hielten es für besonders wichtig, hier erstens keine Stufe und zweitens nur einen kleinen Spalt überwinden zu müssen. "Dadurch haben Rollstuhlfahrer und Mütter mit Kinderwagen erst die Möglichkeit, selbständig mit der Bahn zu fahren", betonte Ronald Geisler aus Bornum.
Der Zug selbst gefiel allen Teilnehmern. Jens Vogel, Ratsmitglied in Bockenem, war über die Klimaanlage an diesem schwülen Tag besonders froh: "Der Unterschied zu der anschließend benutzten konventionellen Regionalbahn nach Hildesheim ist sofort zu merken", meinte er. Außerdem fand er den Blick aus den großen Fenstern bemerkenswert: "Anders als beim Autofahren sehe ich so mehr von der Landschaft".
Erich Riesner aus Bockenem lobte die bequemen Sitze und die ruhige Fahrweise des Triebwagens: "Fast wie im ICE!" Diesem Urteil stimmten auch Siegrun und Johann Prange aus Bad Salzdetfurth zu: "Die Türen sind sogar noch leichter zu öffnen und schön breit, da kommt man auch mit dem Fahrrad gut rein." Für den Fahrkartenkauf steht im Triebwagen ein Automat bereit. Das gefiel besonders Heidrun und Horst-Wilhelm Kasten, beide im Ortsrat Bockenem: "Das vermeidet Streit, ob der Automat auf dem Bahnsteig funktionsfähig war oder nicht."

Fazit: Alle Teilnehmer freuen sich darauf, ein Stück modernen Nahverkehr bald im Landkreis Hildesheim nutzen zu können. Das denkt auch Karen Schwarz aus Bockenem, bisher eher mit dem Auto unterwegs: "Ich bin vom Zug sehr begeistert. Wenn ich mit einer Fahrkarte von Bockenem über Bodenburg nach Hildesheim fahren kann, werde ich bestimmt öfter mal das Auto stehen lassen. Da spare ich auch die Parkgebühren."


30.06.2002

Streckensperrung Hildesheim - Braunschweig / Vollständige Fahrgastinfos nur von Pro Bahn

Pünktlich zur am 20.06. begonnenen Streckensperrung der ICE-Strecke Hildesheim - Braunschweig  wegen Bauarbeiten (bis zum 12.09.) hat Pro Bahn den einzigen vollständigen Plan aller Fahrmöglichkeiten zwischen den beiden Städten herausgegeben: Im Internet hier auf der Homepage als Download sowie außerdem als Faltblatt. Dieses Faltblatt ist auch in den DB-Fahrkartenausgaben in Hildesheim und Braunschweig erhältlich.
Der Unterschied zwischen Pro Bahn-Faltblatt und offiziellem Faltblatt von DB Regio: Das Blatt von DB Regio enthält nur die Fahrzeiten der Ersatzbusse (72 Minuten) und der zweistündlichen Umsteigeverbindung über SZ-Ringelheim (49 Minuten). Pro Bahn listet aber auch alle stündlichen Umsteigeverbindungen über Lehrte auf (69 Minuten). Denn bei sommerlicher Hitze ist die Fahrt im Zug immer noch besser als im Überlandbus, meinen wir.
Inzwischen ist noch ein wichtiges Detail des Ersatzverkehrs bekannt geworden: Fahrgäste, die in Hoheneggelsen und Woltwiesche in die Busse steigen und sich vorher keinen Fahrausweis besorgen konnten, werden auch ohne Fahrausweis mitgenommen. Die Busfahrer sollen davon in den nächsten Tagen nochmals unterrichtet werden.
Die Haltestellen der Busse liegen nämlich rund 2 km (Hoheneggelsen) bzw. rund 500 m (Woltwiesche) vom Bahnhof entfernt und die Busfahrer verkaufen keine Fahrausweise. Gelegentlich sollen aber Zugbegleiter von DB Regio in den Bussen sein, die dann ohne Aufpreis einen Fahrschein verkaufen würden.
Diese Regelung gilt aber ausdrücklich nur für den Einstieg in Hoheneggelsen und Woltwiesche, nicht für die Fahrten von Hildesheim oder Braunschweig in diese genannten Orte.


07.04.2002

Leipzig per Straßenbahn entdeckt

Auf der letzten Ausflugsfahrt im März nach Leipzig nahmen über 220 Teilnehmer die Gelegenheit war, Leipzig einmal ganz anders kennenzulernen: Nämlich von einer Sonderstraßenbahn aus, die in die Stadtteile von Leipzig fuhr.
Auf der Hinfahrt nutzten wir den Pendolino nach Halle, der an unseren Reisetagen extra um 1 Fahrzeug verstärkt worden war (Dank an DB Regio). In Leipzig bestanden zunächst 2 Stunden Aufenthalt, die die Teilnehmer individuell zum Mittagessen oder zur Erkundung der Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt nutzen konnten.
Um 13 Uhr fuhren 2 Sonderstraßenbahnen vor, mit der sich die Gruppe auf die Spuren der Gründerzeit in Leipzig begab. Leipzig hat ja mehr zu bieten als die bekannten Kirchen und das Völkerschlachtdenkmal. So lernten die Teilnehmer z. B. das "Schillerhaus" kennen, in dem der Dichter seinerzeit die "Ode an die Freude" schrieb. Nach einer Stärkung im Café Gohliser Schlößchen ging es dann weiter zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Die Fahrt mit der Straßenbahn hatte den Vorteil, aus den großen Panoramafenstern alles genau betrachten zu können. Zudem lernten die Teilnehmer gleichzeitig ein Stück modernen Nahverkehr kennen. Die Rückfahrt verlief ohne Probleme, sogar ein 4-Minuten-Umstieg in Dessau klappte planmäßig (warum hier allerdings nicht am selben Bahnsteig umgestiegen werden konnte, bleibt das Geheimnis von DB Station&Service).

Leipzig Nordhausen
Die Sonderstraßenbahn vor dem Gohliser Schlößchen Das Motto der Fahrten ...

24.03.2002

Pressemitteilung

Ein neuer Bahnbetreiber im Landkreis Hildesheim?

Neue Entwicklung für die Lammetalbahn Hildesheim - Bodenburg:
Zum zweiten Mal wird der Bahnverkehr auf niedersächsischen Bahnstrecken von der Landesnahverkehrsgesellschaft ausgeschrieben, um den besten Betreiber zwischen verschiedenen Bahnunternehmen ermitteln zu können.

Coradia LINT
Diese Fahrzeuge bekommt der neue Betreiber der Lammetalbahn zur Verfügung gestellt.

Das erste sog. Teilnetz im Bereich Osnabrück-Oldenburg wird seit dem Jahr 2000 nach einer Ausschreibung von der Nordwestbahn (ein Zusammenschluss der Stadtwerke Osnabrück und der Bahngesellschaft Connex) befahren - erfolgreich, wie die Statistiken mit steigenden Fahrgastzahlen zeigen.

"Niedersachsen braucht den Wettbewerb zwischen verschiedenen Bahnunternehmen. Nur so kann das für die Fahrgäste beste Ergebnis erzielt werden. Regionale Bahnunternehmen haben zudem den Vorteil, auf die Situation vor Ort schnell reagieren zu könnnen", sagt Björn Gryschka vom Fahrgastverband Pro Bahn. So hatte z. B. die Nordwestbahn nur 3 Wochen nach Betriebsübernahme wegen der enormen Nachfrage zusätzliche Züge eingesetzt.
Pro Bahn hat die Ausschreibung gerade der Lammetalbahn bereits im letzten Jahr in der Broschüre "Lammetal-Express 2003 - Konzept für eine attraktive Nahverkehrsbahn" gefordert. "Wir sind zufrieden, dass die Landesnahverkehrsgesellschaft jetzt offensichtlich unsere Überzeugung teilt", so Gryschka. Die 36-seitige Broschüre ist in der Bad Salzdetfurther Buchhandlung und in der Bahnhofsbuchhandlung im Hbf Hildesheim erhältlich. Es gelte nun, nach Bewertung der Ausschreibungsergebnisse dem neuen Betreiber die Fahrzeuge des Typs LINT zügig zu übergeben, damit der Verkehr bald aufgenommen werden kann. Ein solches Fahrzeug war auf Initiative von Pro Bahn übrigens zum 100-jährigen Jubiläum der Bahnstrecke im Jahre 2000 bereits für einen Tag in Bad Salzdetfurth im Einsatz gewesen.


14.03.2002

Pressemitteilung

VHS-Vortrag: Die Lammetalbahn - vom Stilllegungskandidaten zur Zukunftsbahn

Talent der eurobahn
Die neue Lammetalbahn kommt.

In Zusammenarbeit mit der Hildesheimer Volkshochschule bietet der Fahrgastverband Pro Bahn am kommenden Donnerstag, 21.03.2002, um 19.00 Uhr einen Vortrag über die Zukunft der Bahnstrecke Hildesheim - Bodenburg an. Gezeigt wird im Riedelsaal der Volkshochschule u.a. ein Videofilm über eine moderne Nahverkehrsbahn, die ganz ähnlich ins Lammetal kommen soll. Der Eintritt ist frei.
Vor den Toren Hildesheims spielt sich derzeit ein bemerkenswerter Prozess im Nahverkehr ab. Eine Bahnstrecke, die seit den 70er Jahren immer wieder stillgelegt zu werden drohte, wird nun mit großem Aufwand saniert. Geleitet von der Erkenntnis, dass nur ein attraktiver, schneller und komfortabler öffentlicher Verkehr eine echte Alternative zum Auto darstellt, sollen noch in diesem Jahr neue Triebwagen für den Aufschwung im Lammetal sorgen.
Der Fahrgastverband Pro Bahn begleitet seit 5 Jahren diesen Prozess vor und hinter den Kulissen. Besondere Aktionen waren 2000 die Sonderfahrten mit einem modernen Triebwagen und 2001 die umfangreiche Werbung zum neuen Frühzug und das Pro Bahn-Konzept "Lammetal-Express 2003". Welche Vorstellungen haben eigentlich die Fahrgäste selbst von modernem Nahverkehr, wie sieht er in der Praxis aus?
Neben dem Kurzfilm wird Björn Gryschka, Vorsitzender von Pro Bahn Braunschweig-Hildesheim, noch in einigen Worten die Entwicklung der letzten Jahre im Lammetal beschreiben. Anschließend besteht Gelegenheit zur Diskussion der neuen Lammetalbahn und aller Aspekte, die mit ihr zusammenhängen.


24.02.2002

Pressemitteilung

Informationsvakuum im Lammetal

In der Lokalzeitung "Rund um Bad Salzdetfurth" erschien am 20.02.2002 ein negativer Bericht zum geplanten Ausbau der Lammetalbahn. Ein Herr Grübler und ein Herr Schröder sehen die Interessen der Fahrgäste vernachlässigt und wollen eine Bürgerinitiative gegen den Ausbau der Lammetalbahn gründen. Insbesondere stören sie sich daran, dass die Fahrgäste aus Lamspringe und Bockenem in Bodenburg umsteigen sollen.
In der "Rund um Bad Salzdetfurth" vom 27.02.2002 nahm Pro Bahn mit folgender Pressemitteilung dazu Stellung:

Noch im laufenden Jahr 2002 soll die langersehnte Zukunft der Lammetalbahn beginnen. Im Oktober 2001 verkündete Niedersachsens Wirtschaftsministerin Dr. Susanne Knorre in Bad Salzdetfurth die gute Nachricht für die Fahrgäste, Besucher und Einwohner Bad Salzdetfurths.
"Seither ist eine gewisse Zeit ins Land gegangen, ohne dass die Öffentlichkeit Neues erfahren hat. Es verwundert nicht, wenn in dieser Stille auch zweifelnde Stimmen zu hören sind. Allerdings machen es sich die Herren Grübler und Schröder in der letzten RuBS zu leicht, wenn sie einfach nur gegen die neue Lammetalbahn sind und sie lediglich verhindern wollen. Was ist ihr Konzept?", sagt Björn Gryschka vom Fahrgastverband Pro Bahn.

Kombibahnsteig
Kurze Wege, einfaches Umsteigen: So profitieren auch die Bewohner entfernterer Ortschaften von der schnellen Lammetalbahn und müssen nicht mit dem langsamen Bus bis nach Hildesheim durchfahren.

Pro Bahn hat im Jahr 2000 zum 100-jährigen Jubiläum der Bahnstrecke bewiesen, dass die Bevölkerung großes Interesse an einer modernen Lammetalbahn hat. Der für einen Tag verkehrende moderne Nahverkehrstriebwagen, der nun regelmäßig nach Bodenburg kommen soll, wurde von über 1000 Bad Salzdetfurthern begeistert gefeiert. "Nur die Bahn kann ein attraktives Angebot bieten, weil sie doppelt so schnell wie der Bus in Hildesheim ist - und davon profitieren auch die entfernter wohnenden Bürger, weil sie per Bus an die Bahn angeschlossen werden."
Beispiel Umsteigen in Bodenburg: Schon bisher müssen Fahrgäste aus Richtung Bad Gandersheim und Lamspringe häufig am Bodenburger Bahnhof umsteigen. Das ist zur Zeit noch mit längeren Wegen und Wartezeiten verbunden, die Bahnanlagen weisen Zeichen des Verfalls auf - kurz, diese Art des Umsteigens kann den Fahrgästen natürlich nicht zugemutet werden.

Bekanntlich ist deshalb geplant, nördlich des Bahnübergangs eine neue Umsteigeanlage zu bauen. Wie so eine Umsteigeanlage aussehen kann, ist auf dem Bild zu sehen: Bahn und Bus stehen sich direkt gegenüber. Beide kommen zur selben Zeit an und fahren wenige Minuten später zur selben Zeit wieder ab. Das ist "der Zug der Zeit" - vielhundertfach wurden solche Verknüpfungspunkte in den letzten Jahren bereits gebaut. "Überall dort, wo es solchen öffentlichen Verkehr moderner Prägung gibt, sind die Fahrgastzahlen erheblich gestiegen - ein Beweis dafür, dass sich viele Bürgerinnen und Bürger von diesem Konzept überzeugen lassen." Pro Bahn hat in der Schrift "Lammetal-Express 2003 - Konzept für eine attraktive Nahverkehrsbahn" die Einzelheiten beschrieben. Das Heft ist in der Bad Salzdetfurther Buchhandlung und in der Bahnhofsbuchhandlung im Hbf Hildesheim erhältlich.
Gryschka bescheinigt Herrn Grübler und Herrn Schröder eher rückwärtsgewandte Ansichten. "Wer selbst einmal die heutigen Busse nach Hildesheim genutzt hat, kennt auch ihre Nachteile - Schleifen- und Stichstreckenfahrten reihen sich aneinander, weil an "jeder Milchkanne" gehalten wird. Weit über 1 Stunde dauert die Fahrt von Hildesheim mit dem Bus in den Ambergau. Die neue Lammetalbahn bietet deshalb die Chance einer umfassenden Umstrukturierung des öffentlichen Verkehrs."


20.02.2002

Sperrung der Strecke Hildesheim - Braunschweig im Sommer 2002

Laut einer Pressemitteilung der Deutschen Bahn ist beabsichtigt, vom 20.06. bis zum 12.09.2002 die Kursbuchstrecke 313 Hildesheim - Braunschweig für die Dauer von rund 3 Monaten komplett zu sperren. Hintergrund ist die Komplettsanierung des einzigen Streckengleises, dessen Zustand in den letzten Jahren immer wieder zur Einrichtung von vorübergehenden Langsamfahrstellen führte. Das immer wieder diskutierte und dringend benötigte zweite Streckengleis wird allerdings in diesem Jahr nicht gebaut.
Für die Zeit der Sperrung werden die Fahrgäste nach dem jetzigen Planungsstand in der Fahrtrichtung Hildesheim - Braunschweig ausschließlich auf Ersatzbusse angewiesen sein, sofern sie für diesen Zeitraum nicht doch den eigenen Pkw vorziehen. Die Ersatzbusse werden eine Fahrzeit von 70 Minuten von Hildesheim nach Braunschweig haben. Das ist schon ein arger Einschnitt für die Fahrgäste, wenn man bedenkt, dass die RB zur Zeit 42 Minuten, der ICE 23 Minuten benötigt.
Leider haben erste Bemühungen von Pro Bahn, wenigstens morgens eine Verbindung über Salzgitter-Ringelheim nach Braunschweig anzubieten, die mit einer Fahrzeit von rund 50 Minuten auskäme, noch nicht zum Erfolg geführt. Wir befürchten, dass viele Fahrgäste in den 3 Monaten das eigene Auto nutzen werden - und danach nicht unbedingt zur Bahn zurückkehren. Gefährdet sind im Bereich des Zweckverbandes Großraum Braunschweig zudem die Anschlüsse im Bahnhof Lengede-Broistedt zu den Buslinien nach Salzgitter-Lebenstedt und Peine.
Pro Bahn würde es begrüßen, wenn die Deutsche Bahn im Interesse ihrer Kunden während dieser langen Bauarbeiten doch noch "das Unmögliche möglich" machen würde und zumindest im Transfer Hildesheim - Braunschweig angemessene Verbindungen über Salzgitter-Ringelheim - gerade auch für die bisherigen ICE-Kunden - anbieten könnte. In der Fahrtrichtung Braunschweig - Hildesheim gibt es wenigstens alle 2 Stunden eine fahrplanmäßige Verbindung mit Umsteigen in Salzgitter-Ringelheim, die mit 49 Minuten die Fahrzeit der Busse noch deutlich unterbietet. Ggf. müssen einzelne Züge zwischen Braunschweig und Salzgitter im Berufsverkehr verstärkt werden.

Fahrplan Braunschweig - Salzgitter - Hildesheim (planmäßige Verbindungen):

    Mo-Sa täglich täglich täglich täglich
Braunschweig Hbf ab 5.59 8.04 10.04 ... 20.04
Salzgitter-Ringelheim an
ab
6.19
6.29
8.24
8.29
10.24
10.29
alle 2 Stunden 20.24
20.29
Hildesheim Hbf an 6.53 8.53 10.53 ... 20.53
 

16.02.2002

Regional- und Stadtverkehr Hildesheim erkennen gegenseitig Fahrausweise an

Seit Anfang Februar erkennen die beiden Hildesheimer Busunternehmen die Fahrausweise des jeweils anderen Unternehmens in ihren Bussen an. Von einem "Tarifverbund" kann man allerdings (leider) noch nicht sprechen, denn es gibt noch etliches, was für den Gelegenheitsfahrgast schwer verständlich ist.
Zum Beispiel braucht man von Söhlde im Landkreis Hildesheim nach Hildesheim-Drispenstedt nur eine RVHi-Busfahrkarte. Für den Rückweg benötigt man aber weiterhin 2 Karten, denn der Stadtbusfahrer ist nicht in der Lage, einen einzigen Fahrausweis nach Söhlde auszustellen. Nur Inhaber von Zeitkarten können in beiden Richtungen den Stadtbus kostenlos nutzen.
Pro Bahn würde es begrüßen, wenn die Inhaber einer Einzelfahrkarte der Stadtwerke wenigstens im RVHi-Bus einen Betrag von 0,50 - 1,00 Euro angerechnet bekämen.

Hier die Regelungen im Einzelnen:

Weitere Auskünfte erhalten Sie unter der SVHi-Hotline 0 51 21 / 66 666.

Angaben ohne Gewähr.


14.02.2002

Alter Bahnhof Nordstemmen vor dem Abriss

Eine interessante Neuigkeit gibt es aus Nordstemmen zu vermelden. Das Bahnhofsgebäude soll abgerissen werden, was Raum für die komplette Neuordnung der Bahnhofsflächen gibt. Pro Bahn war zur Vorstellung der Planungen von der Gemeinde Nordstemmen im Januar eingeladen worden und erhielt Gelegenheit zur Stellungnahme.
Ein von der Gemeinde beauftragtes Ingenieurbüro stellte die Planungen vor. Es ist vorgesehen, die jetzigen Gütergleise auf der Hildesheimer Seite (Gleis 13 und 14 sowie Ladegleise) zu entfernen und auf der Fläche eine Park- and Ride-Anlage zu errichten. Fahrradstellplätze und eine Busvorfahrt sind ebenfalls vorgesehen. Über Rampen ist die bequeme Erreichbarkeit der Bahnsteige auf für Fahrgäste mit Kinderwagen oder in Rollstühlen vorgesehen. Die geplante Rampe auf dem Hauptbahnsteig 1 und 11 ist auch der unmittelbare Auslöser für den nun vorgesehenen Abriss des Bahnhofsgebäudes.

Bahnhof Nordstemmen

Es war 1860 im Zusammenhang mit der Marienburg bei Nordstemmen entstanden. Dem aus Hannover anreisenden damaligen Welfenkönig sollte es auf dem Weg zu seiner Sommerresidenz einen angemessen Empfang bieten. Weite Teile des Bahnhofs waren ausschließlich Ihrer Majestät einschließlich Gefolge vorbehalten.
Doch diese Zeiten sind lange vorbei. Das Schloss ist noch immer im Besitz der Welfen, es wird sogar gelegentlich bewohnt. Doch der Bahnhof verfällt seit Jahrzehnten, schon lange ist er geschlossen und von jeder Funktion für Fahrgäste befreit. Verschiedene Nutzungskonzepte wie Bürogebäude oder Hotel zur Expo scheiterten immer an der Insellage des Gebäudes mitten zwischen den Gleisen zweier stark befahrener Strecken. Eine Verlegung der Hildesheimer Gleise auf die Westseite des Gebäudes und damit die Aufhebung der Insellage würde mit einer erheblichen Kapazitätseinschränkung des Bahnhofes einhergehen und muss daher im Interesse des heutigen Bahnbetriebes abgelehnt werden.
Aus Fahrgastsicht ist der Abriss des verfallenen Gebäudes deshalb ein erheblicher Fortschritt zu mehr Sicherheit und Aufenthaltsqualität in Nordstemmen. Denn der Bahnhof hat nicht nur für die Einwohner, sondern auch für viele Umsteiger der Relationen Göttingen - Hildesheim oder Hannover - Hildesheim Bedeutung. Es gab bisher kaum Windschutz, im Dunkeln war das Gelände viel zu unübersichtlich. Der Abriss bietet deshalb die Chance, sämtliche Flächen im Bahnsteigbereich neu zu ordnen, auch wenn nach bisherigen Plänen die neuen Wartemöglichkeiten sicher nicht überdurchschnittlichen Standard haben werden. Doch ein weiterer Ausbau ist immer noch möglich.
Kritiker des Abrisses, die die sicherlich vorhandene historische Bedeutung des Gebäudes betonen, müssen sich fragen lassen, wann sie persönlich das letzte Mal einen Zug vom Bahnhof Nordstemmen genutzt haben - und was ggf. die Gründe für die Fahrt mit dem Auto statt mit dem Zug ab Nordstemmen waren.


11.02.2002

Pro Bahn-Vitrine im Hildesheimer Hbf jetzt größer

Unsere Vitrinenfläche im Hildesheimer Hauptbahnhof konnte Anfang Februar erweitert werden. Freundlicherweise hat uns DB Station & Service nun die gesamte Vitrine zur Verfügung gestellt. Bisher hatten wir nur die linke Hälfte mit aktuellen Informationen zum Nahverkehr und zu unserer Arbeit bestücken können. Die rechte Hälfte, ebenfalls im Format DIN A 1, ziert nun ein Daueraushang zum Projekt der "Neuen Lammetalbahn". Im Text wird die Entwicklung der letzten Jahre beschrieben, namentlich auch die Rolle von Pro Bahn. Drumherum sind Abbildungen unserer verschiedenen Werbeaktionen, so die Plakatwand aus dem Sommer 2001 oder die beiden Weihnachtspostkarten aus 2000 und 2001, zu sehen. Schauen Sie einmal vorbei, wenn Sie wieder im Hauptbahnhof sind! Die Vitrine befindet sich im Bahnsteigtunnel zwischen den Bahnsteigen 3/15 und 4/5.


09.02.2002

Ausflüge rund um den Harz

Im Januar und Februar bot Pro Bahn zwei verschiedene Ausflugsfahrten mit Nahverkehrszügen rund um den Harz an. Neben Hildesheim war Startbahnhof diesmal auch Alfeld. Insbesondere die erste Fahrt "Mit Dampf um den Harz" wurde sehr gut angenommen, so dass sie an 4 Terminen durchgeführt wurde. Neben rund 30 Hildesheimern beteiligten sich über 220 Alfelder (!) daran. Die Fahrt führte zunächst über Herzberg nach Niedersachswerfen kurz vor Nordhausen. Hier gab es in der Gaststätte "Zur Harzquerbahn" gute thüringische Küche zu genießen. Für die anschließenden Fahrt bis Eisfelder Talmühle hatten die Harzer Schmalspurbahnen den verkehrenden Triebwagen extra verstärkt, um allen Reisenden einen Sitzplatz bieten zu können. Ab Eisfelder Talmühle nutzten wir dann den Dampfzug, um über den Harz nach Wernigerode zu fahren. Die ersten beiden Fahrten fanden Mitte Januar noch im hohen Schnee statt, Ende Januar war davon nicht mehr viel geblieben, dafür war den Teilnehmern die Sonne hold. Ab Wernigerode gelangte die Gruppe über Goslar wieder nach Hildesheim bzw. Alfeld.
Auf der zweiten Fahrt, die zweimal angeboten wurde, konnten die rund 90 Teilnehmer zunächst die Gernroder Uhrenfabrik besuchen. Sie produziert als einzige Fabrik außerhalb des Schwarzwaldes Kuckucksuhren und steht im Guinessbuch der Rekorde. Nach einer Fahrt mit dem Dampfzug durch das Selketal ging es per Sonderbus nach Stolberg. Das Städtchen lud zu einem Spaziergang ein, ehe die Gruppe die Rückfahrt über Nordhausen und Herzberg antrat. Ausnahmsweise konnte in SZ-Ringelheim ein Anschluss nach Hildesheim erreicht werden, weil die DB an den Fahrttagen zusätzliche Züge einsetzte. Bei der zweiten Fahrt musste wegen eines Erdrutsches bei Ellrich, der die Bahnstrecke zu verschütten droht, unplanmäßig für einen kleinen Teil der Strecke auf den Bus ausgewichen werden.

Northeim Niedersachswerfen Ost Stolberg
Umsteigen in Northeim Triebwagen in Niedersachswerfen Stolberg

19.01.2002

Pressemitteilung

Bahn lässt Züge im Lammetal ausfallen

Der Winter hat sicherlich seine Tücken, auch die Bahn kann nicht immer davon verschont bleiben. "Was sich allerdings seit Ende Dezember auf der Lammetalbahn Hildesheim - Bodenburg regelmäßig ereignet, kann nicht nur auf das Wetter zurückzuführen sein", sagt Björn Gryschka vom Fahrgastverband Pro Bahn, "in den letzten 3 Wochen sind mindestens 10 Zugfahrten von und nach Bodenburg einfach ausgefallen." Zwar organisierte die Deutsche Bahn zumeist einen Ersatzverkehr mit Bussen. Die Fahrgäste mussten aber erhebliche Verspätungen von 40 - 60 Minuten in Kauf nehmen.
Hinzu kommt, dass die Busfahrer der Ersatzbusse manchmal noch nicht einmal die genaue Lage der Bahnhöfe kannten. "Am 3. Januar zum Beispiel warteten rund 20 Fahrgäste vergeblich am Bad Salzdetfurther Bahnsteig auf ihren Zug um 13.09 Uhr nach Hildesheim. Der per Lautsprecher versprochene Ersatzbus kam aber nicht zum Bahnhof. Wie sich im Nachhinein herausstellte, war der Ersatzbus einfach vom Bahnhof Bodenburg über die Umgehungsstraße direkt nach Groß Düngen gefahren. So gewinnt die DB keine Fahrgäste für die Lammetalbahn", stellt Gryschka fest.
An anderen Tagen gab es häufig Verspätungen von rund 10 Minuten. Wer genau hinschaute, konnte bemerken, dass der Bodenburger Bahnhof an diesen Tagen personell unbesetzt war. Aus Sicherheitsgründen müssen die Züge dann langsam fahren und an vielen Bahnübergängen anhalten.
Als Begründung für die Unregelmäßigkeiten im Zugverkehr werden meist Schäden an den Triebwagen oder Personalmangel genannt. "Für die erst zum Jahreswechsel erhöhten Bahnpreise können die Fahrgäste aber auch eine entsprechende Gegenleistung verlangen. Eine solche Häufung von Pleiten und Pannen darf sich nicht fortsetzen!", fordert Gryschka.
Pro Bahn bedauert diese Vorfälle sehr, denn schließlich soll die Lammetalbahn im Laufe des Jahres zum Vorzeigeprojekt des Nahverkehrs im Landkreis Hildesheim, sogar in Niedersachsen werden. "Wir erwarten von der Deutschen Bahn daher mehr Sorgfalt in ihrer Betriebsabwicklung und im Umgang mit den heutigen Fahrgästen. Denn es sind schneller 20 Fahrgäste abgeschreckt, als ein neuer gewonnen!"


© 01.02.2004 / PRO BAHN Braunschweig-Hildesheim rv-bs-hi@niedersachsen.pro-bahn.de